Vortrag Ringvorlesung "Metamorphosen des Menschen" an der HfMT Köln: Das Leben, die Arbeit und die Familie – Oder: Metamorphosen des Menschen?

METAMORPHOSEN DES MENSCHEN - DURCHDRINGUNGEN VON MENSCH, NATUR, KUNST UND TECHNIK:

Die Antike war bevölkert von Halbgöttern und Mischwesen wie Satyren, Zentauren, Nymphen, Meerjungfrauen. Ovid schildert in den »Metamorphosen« die Verwandlung von Menschen in Pflanzen, Tiere, Steine, Sternbilder. Transhumane Wesen finden sich auch in Märchen, Fabeln, Science Fiction-Romanen, Filmen, Computerspielen. Die Fortsetzung der Evolution vom Homo africanus zum Neandertaler nimmt heute Homo sapiens sapiens selbst in die Hand, mittels Selbstoptimierung durch Genetik, Prothetik, Robotik, Trans- und Implantationsmedizin sowie Medien, Interfaces, Sensoren, Chips und VR-Brillen. Unsere limitierten körperlichen Kräfte, Sinnesorgane und kognitiven Fähigkeiten sollen erweitert werden. Schon Nietzsche hoffte, dem Menschen werde einst der »Übermensch« folgen, und auch der Nationalsozialismus und Kommunismus wollten neue Menschen bilden. Die Zukunftsvisionen vom »neuen Menschen« sind verschieden, sagen im Kern aber alle etwas über die Situation des Menschen und der Gesellschaft in der jeweiligen Gegenwart. Zu allen Zeiten haben Literatur, Kunst, Musik und Tanz auf bestehende Menschen- und Gesellschaftsbilder reagiert und zugleich selber neue Perspektiven entworfen. Im Rahmen der Ringvorlesung befragen Fachleute aus Theologie, Philosophie, Geschichte, Technik, Musik und Tanz exemplarische Formen der mythologischen, fiktionalen, politischen, medizinischen und digitalen Deutung und Durchdringung des Menschen mit Natur, Kunst und Technologie quer durch die Musikgeschichte von Opern, Oratorien und Symphonien bis zu Avantgarde, Popmusik, Multimedia, Virtual Reality, Hologrammen, Avataren, Cyborgs…