Fachgebiet Sportwissenschaft

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Mit guter Haltungs durchs weitere Leben

"Um die Körperhaltung bei jungen Leuten war es schon mal besser bestellt. Wenig Bewegung, zu viele Stunden vorm Monitor, dazu der stiere Blick aufs Handy – all das hinterlässt aus orthopädischer Sicht unschöne Spuren, was auch wissenschaftlich belegt ist. Nach Angaben der norwegischen Universität Bergen klagen mehr als ein Fünftel aller Jugendlichen über Schmerzen im Schulter- und Nackenbereich. Forscher des Projektes Kid-Check der Universitäten Saarbrücken und Kaiserslautern haben bei 40 Prozent der Jugendlichen deutliche Haltungsschwächen aufgedeckt. Gerade im Jugendfußball ist eine stabile Körperhaltung und eine gut trainierte Rumpf-Muskulatur wichtig – zum Vorbeugen von Schmerzen und Wachstumsfehlern, und um die sportliche Leistung auf dem Platz bringen zu können.

Vor diesem Hintergrund hat das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) der SV Elversberg bereits vor drei Jahren eine enge Kooperation mit dem Projekt Kid-Check und der Sportwissenschaft der Technischen Universität Kaiserslautern begonnen. Alle Jugendlichen des NLZ werden zweimal im Jahr mit einem speziellen System auf Haltungsschwächen getestet.

Nun wurde dieses Projekt mit dem zweiten Platz des Gesundheitspreises des Saarlandes ausgezeichnet. Sehr zur Freude von Thomas Immand, Organisatorischer Leiter des NLZ Saar. „Das

Projekt läuft so gut und hat sich mittlerweile so etabliert, dass sich eine Bewerbung für den Gesundheitspreis einfach angeboten hat. Aber geplant hatten wir das ursprünglich nicht“, sagt Immand. 600 Euro erhält das NLZ als Preisgeld, weil eine Jury, zu der unter anderem Ex- Handballspieler Christian Schwarzer, Spitzenkoch Cliff Hämmerle und der Sportmediziner Prof. Dr. Tim Meyer angehörten, das Projekt für förderungswürdig hält.

Dabei geht es darum, Haltungsschäden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Im Falle des NLZ der SV Elversberg wurden die Jugendspieler im Alter von elf bis 21 mehrfach getestet und Haltungsbilder wurden erstellt. Dieses werteten die Uni-Wissenschaftler aus und konnten Unterschiede in den Fehlhaltungen in den verschiedenen Altersstufen feststellen. Verein und Uni erarbeiten ein neues Übungsprogramm, das in zehn Minuten zuhause und auch auf dem Platz durchgeführt werden konnte.

„Gerade in jungen Jahren lassen sich Haltungsschäden noch gut korrigieren, wobei es dennoch ein lebenslanger Kampf ist, diesen entgegen zu wirken“, sagt Thomas Immand. Wichtig sei die Diagnostik. Bei der SV Elversberg freut man sich über den positiven Verlauf des Projektes und die erzielten Erfolge. Die jetzige Auszeichnung darf gerne als Anerkennung betrachtet werden und als Ansporn, daran festzuhalten." (Saarbrücker Zeitung, Autor: Marc Prams, 04.05.22)

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