Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung für Rheinland- Pfalz und das Saarland unter Leitung des Instituts für Technologie und Arbeit (ITA) gestartet

Prof. Dr. Matthias Rohs. Foto: Lars Kilian

Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert mit zehn
Millionen Euro das Projekt „Transformation im Zukunftskorridor
Saar-Pfalz gestalten: Werteorientiertes Arbeiten und Lernen in der
Kreislaufwirtschaft“ (KOMATRA)

 

Umbrüche und Wandlungsprozesse in den regionalen Wirtschaftsstrukturen im Saarland und in Rheinland-Pfalz stellen die Arbeitswelt vor große Herausforderungen. Dies betrifft sowohl Branchen, die einem Strukturwandel unterliegen, wie etwa im Automobilsektor, also auch besonders dynamische Wachstumsbranchen, etwa die
Medizintechnik. Arbeiten und Lernen müssen neu gedacht, vorausschauend, dynamisch und an den spezifischen Voraussetzungen von Unternehmen und Mitarbeitenden ausgerichtet werden, um zukunftsfähiges Wirtschaften zu gewährleisten. Den Ankerpunkt für diese Transformation bilden Werte als Kern von Kompetenzorientierung und Arbeitsgestaltung. Exemplarisch dafür steht die Nachhaltigkeit in ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive. Orientiert am Beispiel der Kreislaufwirtschaft werden im Rahmen von KOMATRA neue Formen des Arbeitens, des Lernens sowie der Regionalität nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnis-se und in Kooperation mit regionalen Unternehmen erprobt. Damit bietet das Kompetenzzentrum der Arbeitsforschung Unternehmen in der Zielregion Saar-Pfalz eine Orientierung bei der Neuausrichtung ihrer Arbeitsprozesse und Geschäftsmodelle.

Mit dem Kompetenzzentrum wird der Bereich der Arbeitsforschung am Standort Kaiserslautern weiter gestärkt und baut damit sein Alleinstellungsmerkmal in Rheinland-Pfalz weiter aus. Das ITA, als An-Institut der RPTU, forscht seit über 25 Jahren zur zukunftsorientierten Gestaltung der Arbeit und begleitet Unternehmen, Non-Profit- und öffentliche Organisationen in diesem Prozess. Im Rahmen der wissenschafltichen Leitung des Instituts durch Professor Dr. Matthias Rohs wird dabei das Zusammenwirken von Arbeit, Digitalisierung und
Weiterbildung betont. Sein Lehrstuhl für Erwachsenenbildung ist im Rahmen des Kompetenzzentrums für die konzeptionelle Gestaltung
werteorientierten Lernens sowie den Transfer in die akademische Aus- und Weiterbildung an der RPTU verantwortlich. Die Ergebnisse des Projekts werden über Transformationscoaches, öffentliche Veranstaltungen, sozialpartnerschaftliche sowie branchenübergreifende Fachtagungen verbreitet. Die Entwicklung von
Lernangeboten und Arbeitsgestaltungsansätzen ist eingebettet in ein interdisziplinäres Forschungsdesign, das außerdem gewinnbringende wissenschaftliche Erkenntnisse in den Feldern der Arbeitsforschung, Erziehungs-wissenschaft, Technikentwicklung und Kreislaufwirtschaft hervorbringen wird.


Hintergrund: Zukunft der Wertschöpfung: Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung
Mit KOMATRA eröffnet das Bundesministerium (BMBF) die zweite Förderrunde der Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung. In deren Fokus stehen die Themen „Gesundheit“, „Führung“ und „Kreislaufwirtschaft“. Mit den Regionalen Kompetenzzentren der Arbeitsforschung verfolgt das BMBF das Ziel, die Arbeitsforschung enger mit der Arbeitsgestaltung in der betrieblichen Praxis sowie der Hochschulausbildung zu verzahnen. Mit dem Fokus auf die Stärken ihrer jeweiligen Regionen sollen die Kompetenzzentren als zentrale Anlaufstelle in der Wissenschaft etabliert werden, um Forschung gezielt auf die Herausforderungen in den regionalen Arbeitswelten auszurichten und den Transfer in die betriebliche Praxis und die Breite der Gesellschaft zu unterstützen. Das Projekt KOMATRA wird im Rahmen des Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Zukunft der Wertschöpfung: Regionale Kompetenzzentren der Arbeitsforschung“ mit rund zehn Millionen Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren gefördert und vom Projektträger Karlsruhe begleitet.


Zusammenarbeit im interdisziplinären Projektverbund
Die Leitung des Projekts KOMATRA übernimmt Professor Dr. Matthias Rohs, wissenschaftlicher Leiter des Instituts für Technologie und Arbeit e.V. (ITA) und Inhaber des Lehrstuhls für Erwachsenenbildung an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern Landau (RPTU). Neben dem ITA und der RPTU sind weitere geförderte Partnereinrichtungen das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) e.V., die Hochschule Trier mit dem Umwelt Campus Birkenfeld, das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA) gGmbH, das AWS-Institut für digitale Produkte und Prozesse gGmbH, saarland.innovation&standort e.V. und Arbeit und Leben gGmbH sowie die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem Gutenberg Health Hub. Als geförderte Unternehmens- und Anwendungspartner sind Lohmann & Rauscher GmbH & Co. KG, Baldus Medizintechnik GmbH, die Wellgo Gruppe, ISL Innovative System Logistik GmbH und Woll Maschinenbau GmbH im Projekt.


Ansprechpartner:
Prof. Dr. Matthias Rohs
Fachbereich Sozialwissenschaften
Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern Landau
matthias.rohs@rptu.de

 

Prof. Dr. Matthias Rohs. Foto: Lars Kilian